Dienstag, 1. Juni 2010

Rückenschwäche


Es kam, wie es kommen musste. "Und, was sagst du zum Rücktritt vom Köhler?" Statt meine Antwort abzuwarten, sprach Frau Übermop einfach weiter, so dass wir beide gleichzeitig ihre Frage beantworteten und natürlich kein Wort verstanden von dem, was die andere sagte, außer einem einzigen Wort, welches in beiden Antworten enthalten war. Das Wort hieß Rückgrat. Wir starrten uns entgeistert an und fragten uns, wieder gleichzeitig: "Wie, Rückgrat?"

Wie sich herausstellte, hätten unsere Vorstellungen von Rückgrat unterschiedlicher nicht sein können. Sie fand, dieser Rücktritt zeuge von Rückgrat und nicht etwa von dessen Fehlen und verdiene darum Respekt; ich war in allen drei Punkten gegensätzlicher Ansicht. Wir gerieten uns ordentlich in die Putzwolle. Damit nichts eskalierte, griff ich zum Flaschenboy, schob ab und pfefferte mit hohem Klirrfaktor geschätzte 57 leere Flaschen in den Container, jede einzelne dem Rückgetretenen hinterher. Bei meiner Rückkehr meinte ich versöhnlich, ob wir uns nicht auf Raab for President einigen könnten, was die beiden anwesenden Getränkelieferanten wesentlich lustiger fanden als Frau Übermop.


PS: War sonst noch was? Nein. Doch. Wer mir auch nur einen, nur einen einzigen Gastronomen nennen kann, der zur Zeit nicht gefährlich übersäuert durch die Gegend läuft, dem spendiere ich eine Palette Zitronen. Ja, ja, ich weiß, das schlechte Wetter. Sagen alle. Sogar die ohne Biergarten.


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