Freitag, 29. April 2011

Cowboy


Der Wahnsinn.

Kommt eine Kuh in den Supermarkt. Kein Witz jetzt. Solche Geschichten schreibt nur das Leben, prall wie ein Kuheuter. Kommt also eine Kuh in den Supermarkt, schnappt sich 100 Liter Frischmilch aus dem Kühlregal, schiebt den vollen Einkaufswagen durch die Gänge, trabt wieder raus und verteilt draußen auf dem Parkplatz die Milch an Bedürftige. Die müssen für die Milch nichts bezahlen, denn schließlich hat die Kuh auch nichts bezahlt für die Milch.

Irre, oder?

Noch irrer ist, dass kein Mensch die Kuh in ihrem Tun aufgehalten hat. Ist ja auch das Normalste von der Welt, wenn eine Kuh einen Supermarkt betritt. Und mit dem Inhalt des halben Kühlregals wieder verschwindet. Und das, obwohl der Supermarkt gespickt ist mit Überwachungskameras - es existiert kein Video von dem Kuhhandel. Vielleicht hat die Kuh einfach nur Glück gehabt? Dann war es, ohne Zweifel, eine glückliche Kuh.

Bemerkenswert irre ist ferner, dass es der Kuh gelang, ungescannt die Eingangstür zu passieren. Was schon deshalb bemerkenswert ist, weil an allen Eingangstüren jener Supermarktkette aufmerksame Wachleute postiert sind (sogenannte "greeter", auf deutsch "Grüßauguste"), deren Job es ist, die Kunden zu begrüßen, zu verabschieden und aufzupassen, dass sie mit nichts Geklautem den Laden verlassen.

Aber jetzt kommt das Allerirrste. Die Kuh nämlich - obwohl sie auf allen Vieren den Supermarkt betreten hatte, wie es sich für eine Kuh gehört - also, die Kuh war gar keine Kuh, sondern ein junger Mann, der sich als Kuh verkleidet hatte. Ohne Witz. Kommt also einer, als Kuh verkleidet, in den Supermarkt, schnappt sich 100 Liter Milch, trabt damit wieder raus und macht alle Leute glücklich.

Der Wahnsinn.

Der örtliche Sheriff warnt eindringlich vor Nachahmung. Das Ganze, sagt er, sei kein Witz (sage ich auch), sondern ein Verbrechen (sage ich nicht). Weil, der Kuh haben sie ja auch nichts gezahlt dafür, dass sie sich melken lassen hat.

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