Dienstag, 23. August 2011

Der Absturz lauert überall



Es ist ja alles nicht mehr so einfach heutzutage.

Zum Beispiel für die Werbung. Oder für die Investmentberater.
Jetzt, wo die Finanzmärkte auf Höllenfahrt sind und alle in einen hässlich gähnenden Schlund blicken.

Da sind die Investmentfachleute schon zu bedauern.
Müssen den lieben langen Tag am Fenster stehen, in den Abgrund namens Wall Street starren und dabei so tun, als ob sie einen Blick in die erfolgsversprechende Zukunft werfen ("just long-term vision and success").

Dabei, mal ehrlich, wenn es nach dem Typen ginge:

Hände hinter dem Rücken verschränkt - was will er uns damit sagen?
Etwa am Ende:
"Ach, mir sind die Hände gebunden!"
oder:
"Wann kommt denn endlich einer mit Handschellen?"
oder einfach nur:
"Ich bin am Ende, basta."

Die Finger fast spastisch ineinander verhakelt, meint er damit:
"Ab heute lass' ich die Finger von den weltweiten Betrugsgeschäften!"
oder:
"Ich mach' mir meine Finger nicht mehr schmutzig mit dem ganzen Dreck!"
oder einfach nur:
"Ey, unter uns, ich hab' keinen Bock mehr, ich steig' aus."

Die Werber sind aber auch nicht zu beneiden.
Müssen dem armen Tropf in Hosenträgern irgendwie eine visuelle Botschaft unterjubeln, die Vertrauen weckt und draußen gut ankommt.

Wie, draußen?
Na ja, draußen halt, wo die Leute sind.
Und auf Entscheidungen warten.
Auf kluge Entscheidungen.
Ausgereifte Entscheidungen.
Keine überstürzten Entscheidungen.
Entscheidungen, die keiner gern übers Knie bricht.
Long-term vision, wie es so schön heißt.

Geduld, Leute.

Gut Ding will Weile haben.

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