Samstag, 13. August 2011

Macht sie nass, aber richtig


Wasserwerfer! Gewehre mit Hartgummigeschossen! Geht's noch? Die britische Regierung will zur effizienteren Bekämpfung von Straßenaufständen härteres Anti-Riot-Geschütz auffahren. Wie bitte? Wasserwerfer und Hartgummikugeln sollen im Nahkampf auf der Straße wirkungsvoll sein? Dort, wo tapfere Polizisten ihren Mann stehen sollen? Lächerlich.

Offenbar dämmerte dies auch Premierminister David Cameron nach der jüngsten Dringlichkeitsdebatte im House of Commons. Nur so ist zu verstehen, dass Cameron in einer Eilmeldung verlautbaren ließ, künftig werde jeder anti-riot-policeman individuell mit einer Wasserspritzpistole ausgerüstet, und zwar mit dem neuesten Modell der super soaker water pistol (die mit dem Super-platschnass-mach-Effekt).

"Zwar mag schwere Anti-Riot-Artillerie, wie zum Beispiel Wasserwerfer, ein sinnvolles Instrument sein zur Bewahrung der öffentlichen Ordnung", sagte Cameron sinngemäß, "aber völlig nutzlos, wenn der einzelne Polizist sich im Nahkampf man against man zu bewähren hat. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, unsere Schutztruppen zusätzlich mit technisch ausgefeilter Mikro-Artillerie auszustatten. Die super soaker Wasserspritzpistole dürfte dafür die geeignete Waffe sein." Wie Cameron ergänzte, sei diese Hochleistungswaffe an präziser Treffsicherheit, Robustheit und Langlebigkeit nicht zu überbieten. Erste Feldversuche in Tottenham, Croydon und Manchester hätten dies bestätigt.

Wie zu erwarten, wurde das regierungsseitige Aufrüstungsvorhaben von der Polizei begrüßt. In einem Statement bekundete der Verband der britischen Polizeichefs seine volle Zustimmung zum massiven Einsatz der super soaker Wasserspritzpistole: "Ohne jeden Zweifel werden Plünderer, Riots und Gewalttätige ihre Randale überdenken, sobald sie sich konfrontiert sehen mit der Demütigung des individuellen super-platschnass-Gespritztwerdens."

(Quelle: Das britische Satiremagazin News Biscuit)

Aus kontinentaler Sicht wäre die News-Biscuit-Berichterstattung zu ergänzen um die Frage, warum die britische Regierung es beim Einsatz von Wasserspritzpistolen belassen will und noch nicht auf die Idee gekommen ist, zur Effizienzsteigerung großflächiger Anti-Riot-Bekämpfung - als flankierende Maßnahme zu Wasserwerfern - die im alpinen Teil Europas bewährten Schneekanonen zu importieren? Riots zu Schneemännern! Das wirkt!

Außerdem will uns Kontinentalen - mit Blick auf den weltberühmten Englischen Rasen - nicht so recht einleuchten, wieso die britische Polizei nicht längst Gebrauch macht von dieser (extrem breitstreuenden) Massenbekämpfungswaffe:


Was hier aussieht wie ein popeliger Rasensprenger, wird im Branchen-Marketingjargon auch "Impulsregner" genannt. Wir hoffen, dem britischen Propagandaministerium damit eine hilfreiche Anregung zu geben, wie sich Massenbewässerungswaffen aller Art der Öffentlichkeit am besten verkaufen lassen.

Jetzt aber Spass beiseite. Neulich soll einer von diesen jugendlichen Riots zu seinem Kumpel gesagt haben: "You know what - die ganze Zeit hatte ich gedacht, die Polizei hätte Stinkbomben in ihrem Breitband-Waffenarsenal! Es hat sich aber herausgestellt, dass es sich um ein ganz natürliches Phänomen handelt, jedes Mal, wenn wir auf sie zurennen."

Irgendwie muss ein Polizist diesen Dialog belauscht haben. Nur so ist zu erklären, dass im House of Commons momentan heftig diskutiert wird, in naher Zukunft jeden Polizisten individuell mit einer Elektroschockpistole auszurüsten.

1 Kommentar:

  1. Auch wenns euch nicht gefällt ..
    Cameron erfüllt Bürgerwille !! Die Idioten wollen die Army und wenn's ginge Scharfschützen .. Nicht in Zeitungen ,nicht in Fersehshows ..NEIN AUF DER STRASSE !! Ich lebe in London und darf das mit eigenen Ohren hören !!

    Was mich ehlich ein stückweit in der Überzeugung bestätigt das 90% meiner Mitmenschen Arschlöcher sind und genau das haben was sie verdienen !!

    Traurig aber wahr .. That's it

    666

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