Dienstag, 26. Juni 2012

Pfosten gegen Beton


Mann, ist das spannend. Dagegen kommt kein Fußballspiel
dieser Welt an.

Heute: Vorgezogenes Halbfinale Deutschland gegen Italien.
Die Teamchefs treten zum Duell an.

Merkel (D) so:
"Keine gesamtschuldnerische Haftung in Europa, solange ich lebe!"
Monti (I) so:
"Eurobonds, oder ich trete zurück!"
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Der italienische Chefspieler hat das keinesfalls so gemeint, dass er sich von der deutschen Chefspielerin getreten fühlt und sie deshalb zurücktreten wolle. Wäre ja Foul mit Foul gekontert. Obwohl sich Merkels neuester Basta-Superlativ durchaus als "Keine Eurobonds, solange ich lebe!" lesen lässt, mit anderen Worten: Und wenn einer tritt, dann bin ich es.

Nein, gemeint war natürlich die Drohung, er werde den Stecker aus seiner Karriere als nichtgewählter Berufspolitiker ziehen, falls Merkel weiterhin einen auf 'Eurobonds - es geht um Leben und Tod' macht.

Mann, hat das Drama, sind das Auftritte! Die eine spekuliert auf ein frühes Ableben, der andere droht mit baldigem Rücktritt (wie geht das eigentlich, dass einer zurücktritt, der gar nicht gewählt wurde?). Monti zielt aufs gegnerische Tor, Merkel ruft "Pfosten!"

Die, rein logisch resultierende, alles entscheidende Frage: Wird Monti zurücktreten, bevor Merkel, nun, ähm, abtritt? Oder wird der einen Abtritt dem Rücktritt des anderen zuvorkommen?

Unter der Hand werden schon Wetten abgeschlossen, wer als erste(r) tritt, sei es ab oder zurück. Es wird wie wild rauf und runter spekuliert, und wie es heißt, sind die Kurse bereits in Bewegung gekommen. Ein Schiedsrichter muss her. Ein kompetenter. Einer mit Erfahrung und Überblick. Wer könnte für das Amt taugen?

Dumme Frage. Natürlich die, die den Job schon dauernd verrichten:
die Finanzmärkte, wer sonst.

3 Kommentare:

  1. OT: Hab grad gesehen, dass die Titanic bei dir Ideen klaut.

    Jaja, ich weiß, old news are old.

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  2. "Slowanichtmehrdabei" ist aber auch gut. Werd' ich bei Gelegenheit mal klauen. Sobald Frankraus ist.

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    1. Oops.

      "Slowadabei" muss es seit gestern heißen, das Land hängt sich grade vertrauensvoll an den internationalen Bailout-Tropf, und was gibt Ministerpräsident Jansa zum Besten? Wenn das so weitergehe, "werden wir hier griechische Verhältnisse haben". Hinzugefügt haben soll er: "Aber Slowenien ist nicht Griechenland", und, natürlich, auch nicht Uganda.

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