Dienstag, 17. Juli 2012

Endlich Urlaub


Hat sich noch jemand gewundert, warum Griechenland in letzter Zeit aus den Schlagzeilen verschwunden ist? Da gibt es nichts zu wundern, denn: Seit der "Stabilisierung der politischen Lage in Griechenland" bedarf es auch keiner Schlagzeilen mehr. Außer dieser.

Wie, Sie wundern sich über die "Stabilisierung der politischen Lage in Griechenland"? Dann sind sie kein typischer Deutscher. Jedenfalls kein typischer deutscher Urlauber. Der präferiert nämlich für seine schönsten Wochen des Jahres Urlaubsziele mit stabilisierter politischer Lage. Drum hat sich dem deutschen Urlauber zuliebe die politische Lage in Griechenland stabilisiert, weshalb der erholungsbedürftige Deutsche auch nicht mehr durch beunruhigende Schlagzeilen beunruhigt wird.
Seit der Stabilisierung der politischen Lage in Griechenland wird eine deutliche Zunahme der Buchungen deutscher Touristen verzeichnet.
Nachdem Griechenland nach den Wahlen am 17. Juni 2012 nicht mehr auf den Titelseiten der Zeitungen erschienen sei, hätten die Buchungen für die griechischen Sommerressorts signifikant zugenommen:
"Die Tendenz der Buchungen steht im Einklang mit den Publikationen. Sind die Schlagzeilen negativ, sinken die Buchungen, gibt es keine Schlagzeilen, steigen sie wieder."
Koffer packen, Leute, durchatmen, und nix wie runter zu den faulen Griechen. Denen mal zeigen, wie bezahltes Faulenzen geht. Und kommt bloß nicht auf die Idee, euch über irgend etwas zu wundern. Schließlich wollt ihr euch erholen, oder? Bisschen mediterrane Lebensart genießen, bisschen deutsche Seele baumeln lassen, ausgeruht zurückkommen, doch, das Essen war sehr gut und das Hotel auch ganz nett und die Griechen sind ja sooo gastfreundlich und die politische Lage hat sich eh stabilisiert, nur, es gab halt weit und breit keine Bildzeitung. Schatz, pass du auf die Koffer auf, ich geh' mal schnell rüber zum Kiosk, hast du die Schlagzeile gesehen? Hier, "Faule Griechen..." und so, tja, da wundert man sich über nichts. Aber trotzdem, nächstes Jahr fahren wir da wieder hin, weil es dort so schön ist und man sich so gut erholen kann.

Natürlich nur, falls die politische Lage sich bis dahin weiterhin stabilisiert.

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