Mittwoch, 17. Juli 2013

Fegefeuer-Rabatt für Follower


Normalerweise sind der Vatikan samt Papst und Konsorten nicht unbedingt das, was mich, blogtechnisch gesehen, vom Heiligen Hocker reißt.

Aber es gedeihen Blüten auf der Spielwiese des Herrn - welche bekanntlich groß genug ist, um ein bescheiden' Blümelein für jeden irdischen Sünder in petto zu halten - da kann ich einfach nicht Nein sagen, da muss ich zuschlagen wie bei einem unwiderstehlichen Waschmittelsupersonderangebot von Aldi.


Ein Fegefeuer-Rabatt!
Wenn das kein Supersonderangebot ist!

Alles, was ich zu tun habe, um mein Sündenregister und damit meine persönliche Höllenschmorzeit zu verkürzen: Ich werde Follower von Papst Franziskus' Twitter-Kurzpredigten, und als Gegenleistung wird mir ein Portion Gnade gewährt.

Allerdings, Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen (steht im Kleingedruckten), es soll sich also keiner einbilden, er wäre auf einen Schlag all seiner Sünden ledig, nur weil er ein bisschen papstkompatibel rumchattet. Nicht umsonst heißt es Follower, und das bedeutet nun mal: dranbleiben.

Fegefeuer-Rabatt via Twitterkonsum!
Wenn das kein cooler Deal ist!

Bedarf es eines schlagenderen Beweises, dass die katholische Kirche mutigen Schrittes im virtuellen Neuland des 21. Jahrhunderts angekommen ist? Kommet, ihr Schäfchen, auf meine Twitter-Wiese, ich will euch erquicken und von eurer Schuld erlösen.

Allerdings nur häppchenweise, etwa so: zehn Papst-Tweets lesen macht zwei Tage Fegefeuer-Nachlass. Ich muss also meine Sündenlast quasi in Raten abstottern, das ist zwar mühselig, macht aber, erstens, im Endeffekt selig und, zweitens, muss ich noch nicht mal etwas dafür bezahlen!

Fegefeuer-Rabatt kostenlos!
Wenn das kein Schnäppchen ist!

Schließlich gab es mal eine Zeit, da musste für einen anständigen Sündenablass geblättert werden, und zwar nicht zu knapp. So ändern sich die Zeiten. Aus Ablass wird Nachlass.

Allerdings.

Dass ich diese ganze klingelbeutelbefreite Aus-dem-Fegefeuer-Springerei in meinem Neulandblog dermaßen breittrete, inklusive Verlinkung zur medialen Primärquelle, geschieht natürlich nicht ohne Hintergedanken.

Weil, das Fegefeuer-Gefeilsche hat mich voll erfasst. Und das mindeste, was ich als Gegenleistung für so viel gottgefällige PR erwarte, vom Papst oder vom Vatikan oder meinetwegen vom lieben Gott, sind zwei Wochen Pauschalurlaub im Paradies. Also irgendwo mit Palmen plus Sandstrand. All inclusive. Mit Vollpension, damit das klar ist. Auf ein opulentes Abendmahl lege ich besonderen Wert, bei freier Getränkewahl. Hinterher schreibe ich als Gegenleistung auch einen erlösenden Reisebericht. Für lau, versteht sich. Gott vergelt's.

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